Grusswort des Präses
Als Präses wünsche ich allen Mitgliedern der Bruderschaft und denen, die eine Aufgabe und damit eine besondere Verantwortung übernommen haben, einen guten Verlauf der Feierlichkeiten zum 275-jährigen Vereinsjubiläum.
Jedes Jubiläum markiert auch eine Standortbestimmung im Spannungsfeld von Tradition und Veränderung. Brüche und neue Akzente hat es oft gegeben in den vielen Jahren: von einer ständischen "Junggesellenbruderschaft" über einen "Bürgerschützenverein" bis zur jetzigen "St. Johannes Schützenbruderschaft"; von einem historisch stärker der Armenfürsorge und der Nachbarschaftshilfe verpflichteten Zusammenschluss im kirchlichen Bereich hin zu einem Verein, der stärker der Pflege des Brauchtums, dem sportlichen Wettbewerb und den Bedürfnissen der Freizeitgestaltung verpflichtet ist - mit einer sozialen Komponente im Blick auf Kinder und Jugendliche. Hier hat auch das Fahnenschwenken einen konkreten Ansatz und noch deutlicher das Musizieren im Tambourcorps.
Was wird die Zukunft bringen? Niemand weiß es. Die soziale Komponente wird sicher stärkere Gewichtung verlangen, da sich ein Ende der Überfluss- und Wohlstandsgesellschaft abzeichnet. Auch die wachsende Suche vieler Menschen nach einem tragfähigen Grund in ihrem Leben, nach Orientierung und gültigen Werten fordert ein stärkeres Engagement der Bruderschaft heraus und auch die Bereitschaft, sich der eigenen kirchlichen Identität zu vergewissern.
Barthel Kalscheur
Präses